Weltweit Erfahrungen gemacht

Maryana Zinkovska aus der Ukraine wohnt im Moment in Rehau. Die internationale Journalistin für Geopolitik hat etwa 17 Jahre weltweit in diesem Beruf gearbeitet. Im März 2022, kurz nach Kriegsbeginn, ist sie in die Region Hof gekommen.

So schnell wie möglich wollte sie wieder in ihrem Beruf arbeiten, doch das erwies sich als nicht so einfach. Obwohl sie inzwischen sehr gut Deutsch spricht!

Derzeit unterstützt sie das Team Integration der Diakonie Hochfranken dabei, ein neues Online-Format zum Deutschlernen und -üben aufzubauen und bringt wertvolle eigene Erfahrungen ein. Maryana hatte das Glück, einen ganz besonderen Anbieter zu finden, bei dem Moderatoren über die normalen Sprach-Tools hinaus ihre eigenen Erfahrungen und ihr Wissen einbringen. Wie tickt die deutsche Wirtschaft? Was wird eigentlich gebraucht auf dem Arbeitsmarkt?

Maryana kam schließlich zu dem Schluss, dass sie in Deutschland noch einen Masterabschluss machen wird. Dass sie hier bleiben will, ist schon verständlich, denn ihre Schwester lebt auch in Rehau – schon länger.

Richtige Freiheit fängt im Kopf an!

Das sagte Pfarrerin Anette Jahnel bei der Freistellungsfeier in der Diakonie am Campus (Berufsbildungswerk) in Hof. In den Fachrichtungen Metall, Holz, Bau und Farbe, im Kaufmännischen, im Gartenbaubetrieb, bei den Informatikern, Fahrzeugpflegern, Lageristen, Köchen, Beiköchen und in der Hauswirtschaft haben junge Menschen ihren Abschluss gemacht.

Hier sind weitere Auszüge aus der Andacht: „Sie sind erwachsen geworden, erwachsener jedenfalls. Bitte behalten Sie auch noch etwas von Ihrem jugendlichen Schwung! Das braucht unsere Gesellschaft besonders: Anders- und Neudenker; mutige Entscheider, die Versuche wagen, Irrtümer feststellen; Menschen, die was können und was bewegen wollen. Dafür ist auch im Handwerk so viel Raum, dafür finden Sie so viel Bereitschaft anderer, gerade so etwas zu unterstützen.

Heute werden Sie freigesprochen. Lehrling oder Geselle, das ist ein großer Unterschied. Richtige Freiheit aber fängt im Kopf an. In Ihrem Kopf fängt Freiheit an! Und sie hängt davon ab, ob Sie sie überhaupt wollen.

Oder ob es für Sie vielleicht gemütlicher ist, unfrei zu sein, zu bleiben. Dann bestimmen andere über Sie! Was Sie tun sollen, was Sie denken sollen, was richtig und was falsch ist, wer Schuld hat und wer seine Hände in Unschuld waschen kann. Das bestimmen dann andere. Freiheit fängt in Ihrem Kopf an. Was wollen Sie? Selber denken? Selber entscheiden?

Warum eigentlich überhaupt eine Freisprechung?, könnte man fragen – oder besser gefragt: Wozu eine Freisprechung? Denn bei dieser Fragestellung geht es plötzlich nicht mehr um die Unfreiheit der Vergangenheit, sondern es geht um die Zukunft! Sie sind nämlich in Zukunft nicht mehr so frei, wie Sie es vielleicht vorher gewesen sind! Die Zeit der Bemutterung ist vorbei.

Sie können natürlich erst mal machen, was Sie wollen. Aber das bedeutet auch: Sie tragen jetzt Verantwortung. Zuerst für Ihr eigenes Leben. Niemand ist schuld daran, wenn Sie es vermasseln. Sie haben Ihr Leben selbst in der Hand. Werden Sie sich klar darüber, wie Sie leben wollen und dann legen Sie los! Und lassen Sie sich nichts vorschreiben, von nichts und niemandem. Suchen Sie Ihr Glück. Nur Sie selbst wissen genau, wie es aussieht. Sie tragen jetzt Verantwortung. Zuerst für Ihr eigenes Leben.

Und dann sind Sie natürlich nicht allein auf der Welt 🙂 Und irgendwie funktioniert unsere Welt nur so gut, wenn wir miteinander klarkommen. Wenn wir uns diese Wahrheit in Kopf und Herz brennen und nicht wieder rauslassen: Ich und Sie und auch alle anderen – wir wollen hier in der Zeit, die uns zum Leben gegeben ist, so glücklich leben, wie es irgendwie geht. Und dabei hat jeder Mensch das gleiche Recht, die gleiche Würde und den gleichen Wert.

Sie sind Handwerker. Arbeiten Sie mit Herz und Hand. Seien Sie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der guten Schöpfung Gottes. Und, bitte verstehen Sie das richtig, Verantwortung ist kein schweres Wort, keines, was nicht zu einer Feier wie heute passen würde. Verantwortung tragen dürfen hat eine Verheißung. Nämlich diese: Sie können unsere Welt mitgestalten! Was aus ihr wird, liegt auch an Ihnen. Machen Sie sich nicht zu klein. Sagen Sie nicht: Wer hört schon auf uns hier in unserem kleinen Dorf, in unserer kleinen Stadt.

So segne Euch Gott, er segne Euer Tun und Euer Lassen. Er segne das ehrbare Handwerk und jede andere ehrbare Arbeit. Amen.“

Pilgern liegt im Trend!

„Ich bin dann mal weg“ – nicht erst seit dem Bestseller von Hape Kerkeling liegt Pilgern schwer im Trend. Doch warum machen das so viele Leute?

Eine Pilgerbegleiterin schildert das auf evangelisch.de so: Sie treibe … „eine Sehnsucht nach dem inneren Einssein, auf Frieden und Freiheit an, die man erleben kann; absolut im Hier und Jetzt zu sein und den Alltag hinter sich zu lassen.“ Pilgern sei auch geprägt von den Begegnungen und den Gesprächen mit den Menschen, die man auf dem Weg trifft. Manche können auch am besten in der Natur abschalten und so – oft nach einer schwierigen Lebensphase – wieder zu sich selbst finden. Andere suchen spirituelle Erlebnisse, sind auf der Suche nach Sinn in ihrem Leben.

Dabei muss man keineswegs bis Santiago de Compostela in Spanien wandern!

Es gibt auch Tageswanderungen für Menschen, die wenig Zeit haben, wie zum Beispiel das Samstagspilgern https://www.jakobus-oberfranken.de/

Am Klostertor in Hof gibt es eine Pilgerunterkunft, die von Pilgerberater Günter Müller (Foto unten, rechts hinten) betreut wird. Pflegekräfte vom Haus am Klosterhof begrüßen die Pilger herzlich; der Schlüssel zur Herberge kann hier rund um die Uhr abgeholt werden.

Unten: Die Unterkunft ist einfach, aber freundlich und sauber eingerichtet. „Pilger sind in der Regel nicht anspruchsvoll“, weiß Günter Müller. Er sorgt dafür, dass stets alles in einem einladenden Zustand ist

Viele neue Erfahrungen gemacht

„Das ist eine ganz herzliche, lustige Gemeinschaft und man erfährt viel Wertschätzung.“ Das sagt Nina Franz über das Team beim Frauennotruf, das aus zehn Ehrenamtlichen und den hauptamtlichen Mitarbeiterinnen besteht. Nina kennen sicher viele von der Lebenshilfe, wo sie seit fast 30 Jahren arbeitet.

Beim Frauennotruf dagegen engagiert sie sich seit etwa einem Jahr ehrenamtlich. Sie habe in der Zeit schon viele neue Erfahrungen gemacht. Und: Zusammen wird in dem Team gegrillt oder Weihnachten gefeiert, es sei einfach eine schönes Miteinander. „Das war für mich eine positive Überraschung“, erzählt sie weiter.

Das Foto zeigt sie in einer typischen Situation bei einer Wochenendbereitschaft am Handy. Es gefällt ihr, mit ganz unterschiedlichen Fragen und Anliegen konfrontiert zu sein, und sie hat immer ein offenes Ohr für die Frauen, aber auch für Angehörige, die einen Rat brauchen.

Durchschnittlich alle sechs Wochen hat eine der Ehrenamtlichen Wochenenddienst am Telefon. „Man kann in der Zeit aber fast alles machen wie sonst auch. Nur wenn eine private Feier oder Ähnliches ansteht, würde ich natürlich keinen Dienst einplanen“, erklärt Nina.

Unter der Rubrik „News“ stellen wir tolle Ideen und Menschen vor, die sich bei der Diakonie Hochfranken engagieren – egal ob hautberuflich oder ehrenamtlich! Das Ehrenamt muss nichts mit der Diakonie zu tun haben 🙂

Wer macht mit oder möchte jemanden vorschlagen? Bitte bei claudia.schott@diakonie-hochfranken.de melden

Glaube als „Freestyle“

Wie evangelisch.de berichtet, „basteln“ sich immer mehr gerade junge Menschen ihre eigenen Glaubensvorstellungen aus mehreren Religionen oder auch aus Yoga oder Mediation zusammen. Denn sie suchen keine fertigen Antworten, sondern wollen mit ihren Fragen ernst genommen werden.

Die Bedeutung von traditionellen Glaubensformen nimmt dagegen ab. Das online-Portal bezieht sich dabei auf ein Lehrforschungsprojekt, bei dem etwa 100 Menschen nach ihrem Glauben befragt worden sind.

Nach wie vor wichtig sind für viele allerdings Fragen wie „Wo komme ich her? Wo gehe ich hin? Und: Welchen Sinn macht das dazwischen?“ Antworten auf diese Frage fänden viele in den Sozialen Medien, heißt es in dem Artikel. Wer erkennt sich hier wieder?

mehr dazu auf evangelisch.de

Was soll’s, wir sind im Urlaub!

„Komm, was soll´s, wir sind in Urlaub!“ Das erzählt Pfarrer Michael Zippel von den Ferienzeit in seiner Kindheit. Der Satz seines Vaters, der im Urlaub fiel, hat sich ihm eingeprägt, denn hinter diesem Spruch stand meist ein großzügiges Ja. Er erinnert sich weiter: „Bei der Eisdiele gab es dann ein extra großes Eis und Was soll´s, wir sind im Urlaub!


Es bedeutete auch, dass wir länger aufbleiben durften. Ich erinnere mich an die
Riesenrutsche oder das Trampolinspringen – eine ganze Stunde lang. Was
soll´s, wir sind in Urlaub!
– das war Großzügigkeit. Ich finde das nach wie vor
ein tolle Überschrift für den Urlaub: großzügig sein. Bei der Eisportion, beim
Ausschlafen, bei der Zeiteinteilung. Wenn ich dann noch mit mir und anderen
etwas großzügiger bin und bei der ein oder anderen Macke denke: Komm, was
soll´s, wir sind im Urlaub!
, dann steht einem gelungenen Urlaub nichts mehr
im Weg.“

Wir wünschen allen eine schöne Sommer- und Urlaubszeit – egal ob zuhause oder in der Ferne!

Wird es auch in Zukunft einen Dalai Lama geben?

Man muss kein Buddhist sein oder an Reinkarnation glauben: Allein die Persönlichkeit des Exil-Tibeters, der in Indien lebt, beeindruckt viele Menschen. Seine Bücher berühren die Seele.

Der amtierende Dalai Lama wurde im Juli 90

Zum Beispiel das „Buch der Freude“:

Es ist zwar schon ein paar Jahre alt, das tut dem Inhalt aber keinen Abbruch. Der Dalai Lama hat es zusammen mit dem früheren südafrikanischen Erzbischof Desmond Tutu geschrieben. Beider Leben war von vielen Widrigkeiten und Gefahren geprägt, doch beide strahlen in dem Buch eine große Zuversicht und Freude aus. Ihre gemeinsame Erkenntnis: Es ist die innere Freude, die unserem Dasein Liebe und Sinn verleiht – und zugleich Hoffnung und Frieden in unsere unsichere Welt bringen kann.

Angesichts des hohen Alters des geistlichen Oberhaupts kamen in letzter Zeit Bedenken auf, dass China – das Tibet seit 1959 besetzt hat – sich in die Neuausrufung des nächsten Dalai Lama einmischen oder diesen gar bestimmen könnte. Doch der amtierende oberste Mönch betonte in einer Videoansprache: »Niemand sonst hat irgendeine Autorität, sich in diese Angelegenheit einzumischen« – außer seinem Büro im indischen Exil.

Mehr dazu bei Spiegel online.

(cs)

Foto: janeb13 auf Pixabay

Eine jüdische Familie aus Bayern

In Fürth und München, später auch in anderen Teilen der Welt, spielt die Geschichte der Familie Feuchtwanger. Die Historikerin Heike Specht hat darüber ein Buch geschrieben: „Die Frauen der Familie Feuchtwanger“.

Auch wer sich nicht für den Schriftsteller Lion Feuchtwanger interessiert: Die Geschichte dieser Familie – und nicht nur der Frauen, wie man durch den Titel vermuten könnte – ist unbedingt lesenswert. Vor allem dann, wenn sich die Autorin auf einige Vertreterinnen der weit verzweigten Familie konzentriert.

Die deutsch-jüdische Familie Feuchtwanger ist im 19. und frühen 20. Jahrhundert von Fürth ins Großbürgertum der Residenzstadt München aufgestiegen. Besonders beeindruckend ist der Lebensbericht von Rahel Strauß, einer der ersten Gynäkologinnen in München, die sich zudem für die Rechte der Frauen einsetzte – und nebenbei fünf Kinder bekam.

Spannend auch die Lebensgeschichte von Marta und Lion Feuchtwanger. Der Ehefrau des berühmten Schriftstellers gelang es, ihren Mann mehrmals aus Inhaftierungen zu befreien und bewies – trotz eigener Gefahr – einen unglaublichen Mut.

Traurig endet allerdings die Geschichte von Felice in Berlin, kurz vor dem Ende der Nazi-Herrschaft …

Die Frauen der Familie Feuchtwanger: Eine unerzählte Geschichte

Von Heike Specht. Piper Verlag

(cs)

Pilgerfahrt nach Mekka beendet

Es gilt als einer der Höhepunkt im Leben eines Muslims: Die Wallfahrt nach Mekka. In diesem Jahr ist sie – im Gegensatz zu 2024 – ohne größere Probleme verlaufen. Es gab aber auch weniger Teilnehmende.

Eine Pilgerfahrt kann mehrere Tausend Euro kosten. Probleme gab es schon häufiger wegen extremer Hitze und der Enge. 2024 gab es viele Tote – eine große Katastrophe. Rund 1,6 Millionen Muslime haben in diesem Jahr an der Hadsch teilgenommen.

Hier geht es zu einem Bericht auf tageschau.de

Wie macht man ein neues Pfingsten?

Von Pfarrer Michael Zippel

Antwort: Gar nicht! Es ist eine Gabe Gottes.

Alles, was der Epheserbrief an wunderbaren Fähigkeiten von uns Christen aufzählt, ist eine Gabe Gottes. Das ist die korrekte Antwort. Aber sie ist frustrierend. Singend und betend wird in unseren Kirchen eigentlich reichlich um den Heiligen Geist gebeten. Und nun? Ich suche also in unserem Bibelwort nach einem kleinen Hinweis, die Sache zumindest zu beschleunigen. „Deshalb beuge ich meine Knie vor dem Vater“, heißt es (Epheser 3,14).

Wenn Sie mich fragen, ist nichts so wirksam, Gutes zu behindern und Sinnvolles auf die lange Bank zu schieben, als die drei Geschwister Arroganz, Eitelkeit und Größenwahn. Wer davon infiziert ist, glaubt alles zu können, aber eins kann er nicht: Auf die Knie fallen. Vielleicht liegt es daran.

Im Blick auf Pfingsten: wünsche ich uns Demut und die feste Überzeugung:
der Geist Gottes wirkt mitten unter uns – Beten bewirkt Pfingst-Wunder, mitten hinein in unseren diakonischen Alltag!

Mehr zum Thema im Sonntagsblatt: Warten auf den Geist – Pfingsten zwischen Glaube und Zweifel