Evangelische Christen stehen weltweit an der Seite ihrer katholischen Glaubensgeschwister
Gott hat einen guten Freund zu sich gerufen, schreibt Pfarrer Michael Zippel. „Papst Franziskus brachte kurz vor seinem Tod, am Ostersonntag noch den Segen über Länder und den Erdball aus. Das ist für mich ein Sinnbild für sein Wirken: in sein Amt kam er mit einem unvergesslichen „Guten Abend“ und ging mit dem Ostersegen als Zuspruch an die Welt. So hat er gelebt. Unvergesslich sind seine Zeichen der Demut: Franziskus ging zu Fuß, verzichtete auf äußere Zeichen seiner Macht, setzte sich über Protokolle hinweg und überwand damit Schranken zwischen Rom und den Herzen von Millionen Christinnen und Christen. Sein Wirken war getragen von der Hinwendung Jesu zu allen Menschen – unabhängig von Herkunft, Besitz, religiöser Überzeugung oder kultureller Prägung. Er sprach aktuelle Missstände an, rüttelte auf, prangerte an. Sein Einsatz für Flüchtlinge, seine Kritik am
‚höher, schneller, immer so weiter!‘ der Wirtschaftssysteme, sein Werben für
einen Lebensstil des ‚Genug!‘ und des solidarischen Miteinanders haben die Nationen gehört. Jetzt müssen daraus Taten folgen!
Die päpstlichen Sendschreiben, unter denen sein Name steht, atmen den Geist des konziliaren Prozesses der Kirchen: Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung. Wie sein Namenspatron, Franz von Assisi, stand er für das Evangelium, die gute Botschaft der Liebe Gottes aller Welt auszurichten, nicht nur mit Worten sondern in Wort und Tat. Ganz diakonisch!
Die Kirche trauert um Papst Franziskus. Evangelische Christen stehen weltweit neben den katholischen Gläubigen.“
Studien belegen, dass regelmäßiges Meditieren positive Effekte auf Stress, Angstzustände und Depressionen hat und die seelische Gesundheit stärkt. Allerdings gibt es auch Studien, die negative Effekte aufdecken.
Ein Team US-amerikanische Psychologen hat in einer zehnjährigen Langzeitstudie herausgefunden, dass etwa jeder Zehnte Probleme bekommen hat: etwa Ängste, Hypersensibilität oder traumatische Flashbacks. In Deutschland gab es an der Berliner Charité ähnliche Ergebnisse. Etwa 22 Prozent der Meditierenden haben über unerwünschte Nebeneffekte geklagt, manche mussten sogar deswegen behandelt werden.
In Freiburg gibt es inzwischen eine Anlaufstelle für Menschen, die unter negativen Auswirkungen von Meditation leiden, gegründet von den Psychologen Ulrich Ott und Liane Hofmann am Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene. Beide bieten im Rahmen eines neuen Beratungsschwerpunktes Unterstützung bei „spirituellen Krisen“ an.
An dem Institut gibt es außerdem ein Beratungsangebot für Menschen mit „außergewöhnlichen Erfahrungen“. Das meint Erfahrungen, die im allgemeinen Sprachgebrauch als „übersinnlich“, „paranormal“, „mystisch“, „magisch“, „spirituell“ usw. bezeichnet werden. Das Angebot ist kostenlos.
„Wir unterstützen Ratsuchende bei der Einordnung ihrer Erlebnisse und geben bei beunruhigenden oder belastenden Erfahrungen Bewältigungs- und Verarbeitungshilfen“, heißt es auf der Homepage des Instituts.
Nacherzählt nach Evangelium: Markus 14 und Matthäus 28
Von Pfarrer Michael Zippel
Sehr früh am Sonntagmorgen eilen drei Frauen durch die Straßen von Jerusalem. Sie wollen nicht von den Soldaten gesehen werden, die wegen des Festes überall in der Stadt unterwegs sind. Die drei sind Jüngerinnen von Jesus, der vor zwei Tagen gekreuzigt worden ist. “Hoffentlich werden wir nicht aufgehalten“, sagt Maria. „Wie gut, dass wir zusammen unterwegs sind“, antwortet Salome.
„Alleine würde ich mich nicht trauen, im Dunkeln zum Grab von Jesus zu gehen“, flüstert Magdalena, „aber es muss ja einfach getan werden.“ „Das ist das einzige, was wir noch für ihn tun können.“ „Das Öl riecht so gut. Damit reiben wir seine Wunden ein.“ „Dann riecht es da im Grab auch anders.“ „Merkt ihr es? Es wird schon ein wenig heller. Gleich sind wir da.“
Maria bleibt stehen und sieht die anderen ratlos an: „Wir haben ja gar nicht daran gedacht, dass vor der Grabhöhle ein großer Stein liegt.“ „Stimmt! Den kriegen wir nicht weggerollt.“ Auch Salome bleibt stehen. Aber Magdalena lässt sich nicht beirren: „Lasst uns erst mal weiter gehen. Da ist doch schon der Garten.“ Als sie aufschauen, sehen sie, dass der Stein schon weggerollt worden ist. „Was ist denn hier passiert?“, Maria ist ganz aufgeregt.
„Da war wohl schon jemand vor uns da, schnell, lasst uns nachsehen.“ Magdalena fängt an zu rennen. Schon sind sie alle drei in der Grabhöhle. Drinnen ist es gar nicht dunkel. Es ist sogar richtig hell. An der Seite sehen sie eine Gestalt mit einem weißen Gewand. Wie aus Licht. Sie sind ganz erschrocken und fangen an zu zittern. „Erschreckt nicht“, hören sie, „ihr sucht Jesus, den sie gekreuzigt haben. Er ist nicht hier. Er ist auferweckt worden. Schaut selbst.“ Sie können gar nicht fassen, was sie gerade erleben. Aber es stimmt. Jesus ist nicht da.
Der Platz, wo sie ihn hingelegt hatten, ist leer. „Ihr könnt nicht hierbleiben. Geht schnell los“, hören sie, „geht und erzählt es den anderen Jüngerinnen und Jüngern.“ Magdalena kann als erste etwas sagen: „Habt ihr das gehört? Wir sollen zu den anderen gehen.“ Jetzt können sich auch Maria und Salome wieder bewegen: „Lasst uns schnell losgehen.“ Sie verlassen die Höhle. „Kann das sein?“, fragt Salome, „Jesus ist nicht mehr bei den Toten. Er ist lebendig.“ „Wisst ihr noch?“ fällt es Maria ein. „Er hat uns doch gesagt, dass er auferweckt wird.“ Draußen ist es inzwischen ganz hell geworden. Die Sonne ist aufgegangen. Sie brechen auf, rennen los. Ins LEBEN!
Gebet: Auferstehung und Leben
Herr Jesus Christus, dies ist dein Tag und unser Tag, der Durchbruch nach vorn in die Zukunft, eine neue Zukunft, die Ewigkeitswert besitzt, die durch den Tod zum Leben geboren wird, die durch die Tiefe des Grabes in deine Höhe gehoben wird, die Zukunft schlechthin für diese deine Welt, unsere Zukunft,
die niemand und nichts verdunkeln kann, die niemand und nichts uns verbauen kann, die niemand und nichts uns nehmen kann,
durch dich für uns erlitten, durch dich für uns erstorben und aufgebrochen, durch dich für uns erschlossen,
damit wir leben, neu und ewig, in dir auferweckt und befreit sinn- und zielvoll, ohne Todesgeruch, sondern als Wohlgeruch in dieser Welt, ohne Resignation, sondern mit Sicht nach vorn, ohne Gericht, sondern begnadigt, angenommen und frei.
Du hast die Spur gelegt durch den Tod zum Leben, und in deinen Fußstapfen wollen wir gehen, Schritt für Schritt heute, morgen und in Ewigkeit.
Jasmin Ruf arbeitet bei der Diakonie am Park in Hof. Sie ist Mitglied der Neuapostolischen Kirche in Hof. Zum Thema Tod und Unsterblichkeit der Seele heißt es da:
Der Mensch ist ein zugleich leibliches und geistiges Wesen. Die Bibel versteht den Menschen als Einheit von Leib, Seele und Geist. Das materielle Sein des Menschen, der Leib, unterliegt der Vergänglichkeit. Er ist von der Erde genommen und wird wieder zu Erde (1. Mose 3,19). Dagegen bestehen Seele und Geist ewig fort (Mt 25,46). Daher ist es berechtigt, von der Unsterblichkeit der Seele zu reden; auch spricht man vom „Weiterleben nach dem Tod“.
Weiterleben der Seele
Versammelt werden zu seinen Vätern“ oder „fahren zu den Vätern“ sind Formulierungen, die schon im Alten Testament ein Weiterleben der Seele nach dem leiblichen Tod andeuten. Wesentlich klarer wird im Neuen Testament das Weiterleben nach dem leiblichen Tod bezeugt.
Der Bericht über das Geschehen auf dem Berg der Verklärung zeigt unter anderem, dass der Mensch nach dem leiblichen Tod seine Personalität behält: Dort erscheinen Mose und Elia aus dem Jenseits und werden auch als solche erkannt.
Vorstellungen wie „Seelenschlaf“ oder „Reinkarnation“ (wiederholtes Erdenleben) laufen dem neutestamentlichen Zeugnis zuwider (Hebr 9,27).
Jesus betete im Garten Gethsemane: „Nicht mein, sondern dein Wille geschehe.“ Da erschien ihm ein Engel vom Himmel und stärkte ihn. Jesus formulierte seinen Wunsch als Mensch, der im Widerspruch zu Gottes Willen stand.
Er hatte den Wunsch zu leben und Leid zu vermeiden. Es kam anders.
Gefangengenommen, musste er Respektlosigkeit, die die Seele schmerzt, bis zu dem großen körperlichen Schmerz bei der Kreuzigung über sich ergehen lassen. Die Befreiung kam am Ostermorgen – seine Auferstehung.
Herausforderungen sind dazu da, um daran zu wachsen
Ich stehe in meinem Leben immer wieder vor kleineren und größeren Kreuzen, schreibt Pfarrer Michael Zippel. Es sind Herausforderungen, die mich an meine Grenzen führen. Sie sind da, um sie im besten Fall zu überwinden und daran zu wachsen. Wenn ich mich einer Herausforderung stelle, verlasse ich meine Komfortzone, zeige mitunter mein ganzes Herz, wende alle Kraft auf, kämpfe und mache mich angreifbar. Das kann mit unangenehmen Schmerzen und Ängsten verbunden sein, manchmal fast nicht auszuhalten.
Dann bete ich zu Gott, er möge mir helfen und seinen Willen geschehen lassen – durch mich. Nicht immer wird mein eigener Wunsch erfüllt. Ich setze mich aber tiefer mit dem zu bearbeitenden, vielleicht bedrückenden Thema auseinander. Irgendwann kommt der Moment der (Er-)Lösung.
In diesem Augenblick verändert das Gefühl seine Richtung – ich fühle mich frei, kann wieder unbeschwert lächeln und habe das Gefühl von großer innerer Kraft. Dann erst merke ich, wie sehr mich diese herausfordernde Situation gefangen hat. Ich scheue mich – wie Jesus damals auch – vor Herausforderungen, weil ich meine schwache Seite im Spiegel sehe.
Doch wenn mein Mut groß genug ist, habe ich das Vertrauen und den Glauben auf Gottes Hilfe, durch diese Situation zu kommen. Letztlich werde ich meinem vorgesehenen Weg, meiner Berufung folgen.
Der stärkende Engel begleitet mich jederzeit, auch wenn ich ihn nicht immer spüre. Das glaube ich und das gibt mir meist Gelassenheit in der Unruhe.
Ich wünsche Ihnen in herausfordernden Situationen den Mut und die Kraft, Ihrem Herzen zu folgen, auch wenn es nicht immer komfortabel ist.
Und ich wünsche Ihnen, dass Sie die Stärkung des Engels verspüren, der Sie immer begleitet. Genau in dem Sinn, wie Dietrich Bonhoeffer es formuliert: „Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist mit uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.“ Möge Ihnen am Ende Aufrichtung, Erfüllung und Dankbarkeit geschenkt werden – die Auferstehung mitten im Leben – hier und für ewig!
Am 12. April 2025 beginnt das jüdische Pessachfest (passover). Jüdinnen und Juden treffen sich zum Seder-Abend, einem besonderen Abendessen: alle Speisen haben eine symbolische Bedeutung, sie werden in einer bestimmten Reihenfolge gegessen. Der Seder-Abend ist Auftakt und Höhepunkt des Pessach-Festes, auch Passah genannt.
Während des Essens wird aus der Haggada gelesen: die Geschichte vom Auszug der Israeliten aus Ägypten und andere Lieder, Gedichte und Geschichten, die im Laufe der Jahrhunderte zur Pessach-Tradition hinzugekommen sind.
Die Geschichte des Pessach-Fests sagt, dass Gott bei der Flucht der Israeliten (Vorfahren der Juden) vor mehr als 3.000 Jahren selbst eingegriffen und die Israeliten aus jahrelanger Unterdrückung und Knechtschaft befreit hat.
Das Fest gehört zu den wichtigsten Festen des jüdischen Kalenderjahres, es dauert acht Tage.
Eine Besonderheit des gesamten Festes sind die ungesäuerten Fladen (Mazzot) dar, die nur aus Mehl und Wasser zubereitet werden. Auf dem Bild sieht man einen solchen Fladen (unten).
Heute ist der 80. Todestag von Dietrich Bonhoeffer. Der evangelische Theologe und Widerstandskämpfer in der NS-Zeit wurde am 9. April 1945 im KZ Flossenbürg hingerichtet. Auf ihn gehen diese Zeilen zurück:
Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist bei uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.
Es ist der Refrain des Liedes mit dem gleichen Titel. Für den Redakteur Micha Götz aus Bayreuth ist „Von guten Mächten“ mehr als nur ein Kirchenlied – es ist der Soundtrack seines Lebens. Von der Taufe bis zu schweren Abschieden, von Hochzeit und Hoffnung: Dieses Lied war immer da, sagt er in dem Beitrag auf #sonntags
Dass an Karfreitag traditionell Fisch gegessen wird, wissen bestimmt viele. Doch manche essen sogar jeden Freitag Fisch. Warum ist das eigentlich so?
„Der Freitag erinnert gläubige Christen an den Karfreitag, den Sterbetag Jesu“, heißt es auf evangelisch.de. Der evangelische Theologe Wolfgang Reinbold erklärt: Seit den Anfängen des Christentums sei es üblich gewesen, am Freitag eine Fastenzeit einzulegen, um sich in Demut und innerer Einkehr zu üben.
Der Fisch galt als Fastenspeise, weil nur Tiere nicht gegessen werden durften, die an Land leben. Noch heute wird in vielen Familien am Freitag Fisch gegessen – besonders am Karfreitag.
Alexandra Schmidt liebt Fisch – und ihr Dorf Hallerstein! Alle zwei Jahre findet hier das beliebte Handwerkerfest statt und Alex ist die „Fisch-Chefin“, wie sie selbst sagt. Das heißt, sie organisiert alles rund um den Fisch-Verkaufsstand des Heimat- und Kulturvereins, teilt ihr Team ein – und ist auch selbst gern Verkäuferin ehrenhalber. Wie man auf dem Foto sieht!
Alex beim Fisch-Stand in Hallerstein
Im „richtigen Leben“ ist Alexandra die gute Seele der Offenen Altenarbeit und des Seniorentreffs ABS Sankt Lorenz und außerdem für die Kirchliche Allgemeine Sozialarbeit (KASA) zuständig. Und noch einiges mehr!
Alexandra Schmidt an ihrem Arbeitsplatz in der Diakonie am Park in Hof.
Übrigens: In unserer kleinen Serie „Meine community und ich“ stellen wir in loser Folge Haupt- und Ehrenamtliche der Diakonie Hochfranken vor – vor allem ihren Verein, Gemeinde oder allgemein ihr Engagement. Wer auch seine community (und natürlich seine Arbeit) vorstellen möchte, kann sich gern bei claudia.schott@diakonie-hochfranken.de melden.
An einem 25. März soll der Engel Gabriel Maria die Geburt Jesu angekündigt haben, die ja bekanntlich am 25. Dezember folgte. Bei uns ist dieser Tag des Engels nicht besonders bekannt. Orthodoxe Christen in Syrien feiern ihn aber und dürfen heute – trotz Fastenzeit – sogar Fisch essen. Das erzählt unsere Kollegin Heba Abdullah, eine orthodoxe Christin, die seit fünf Jahren in Deutschland lebt.
Wikipedia weiß: Die Verkündigung des Herrn, auch Mariä Verkündigung, ist ein Hochfest im Kirchenjahr und wird von vielen Konfessionen gefeiert. Die biblische Geschichte dazu findet man im Lukasevangelium.
Das Video haben wir ganz spontan gemacht, deshalb ist die Tonqualität vielleicht nicht ganz optimal. Danke fürs Mitmachen, Heba!
Und warum das kurze Video mit 4 Minuten angezeigt wird, finden wir noch heraus. Wir üben noch … 🙂