Ein echter Skandal

Am 31. Oktober ist Reformationstag, sozusagen ein Gedenktag an Martin Luther. Vor 500 Jahren feierten der Mönch und die entlaufene Nonne Katharina von Bora Hochzeit. Ein Skandal!

Ob es damals bei Luthers so ausgesehen hat, wissen wir natürlich nicht …

Wie eine Expertin zur Nachrichtenagentur epd sagte, war es natürlich ein Affront, dass ein Mönch und eine Nonne heirateten. Die Reaktionen seien aber zwiespältig gewesen: Einige befürworteten sogar die Ehe; in Wittenberg in Sachsen-Anhalt jedoch – wo das Paar lebte – wurde Katharina mit einer Prostituierten gleichgestellt.

Vom Zweckbündnis zur echten Liebe: So beurteilt jedenfalls die Expertin den Bund der beiden Abtrünnigen. Wobei: Der abtrünnige Luther wollte seine – die katholische – Kirche eigentlich gar nicht spalten, nur reformieren. Unter anderem dürfen evangelische Pfarrer seit der Reformationszeit bekanntlich heiraten …

Martin Luther als Playmobilfigur

Einige waren damals überzeugt, aus der Ehe von Luther und Bora müssten Monster hervorgehen – klingt für uns heute lachhaft, aber es war immerhin noch die Zeit, als man fest an „Hexen“ und den Teufel glaubte und die sogenannten Hexen auch verbrannt wurden …

Das ganze Interview kann man hier lesen.

1525 waren auch die Bauernkriege in Deutschland in vollem Gange. In diesem Zusammenhang wird auch Luther öfter genannt, wohl weil sich die Bauern auch auf ihre „Freiheit eines Christenmenschen“ bezogen. So hieß eine Schrift Luthers aus dem Jahr 1520.

Ein Gemäldezeigt Martin Luther

Luther distanzierte sich jedoch von den Aufständen und verbreitete sogar widerliche Flüche gegen die Bauern, die man an dieser Stelle gar nicht zitieren kann … Wer sich für dieses Thema interessiert, dem sei eine Seite der EKD zur Reformation empfohlen, hier gibt es auch ein Kapitel zu den Bauernkriegen.

Dort heißt es übrigens auch, für viele Historiker bedeute die Reformation das Ende des Mittelalters und den Beginn der Neuzeit.

(cs)

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